Blauzungenkrankheit

Kleiner Stich, große Wirkung

Seit 2012 war Deutschland frei von Blauzungenviren (BTV). Da sie jedoch über Insekten verbreitet werden, können die Erreger weiterhin eingeschleppt werden. Im Dezember 2018 erfolgte der erneute Nachweis von BTV8 in Deutschland.

Das Virus, das bei Wiederkäuern die Blauzungenkrankheit auslöst, wird von bestimmten Stechmücken (Gnitzen) übertragen. Schafe zeigen meist stärkere Symptome als Rinder. Für Menschen ist die Tierseuche dagegen ungefährlich. Da die Ansteckungsgefahr per Mückenstich extrem hoch ist, sind Sie verpflichtet, jeden Verdacht sofort der zuständigen Behörde (Kreisveterinäramt) zu melden.

Der Übertragungsweg „Mücke“ bringt im Krankheitsfall zusätzliche Aufgaben mit sich: Damit die Bekämpfung wirkt, müssen Sie die infizierten Tiere auch vor weiteren Mückenstichen schützen. Keine kleine Herausforderung. Wenn auch nur eine Mücke das Virus aufnimmt und an die Herde weitergibt, werden so immer mehr Tiere zu neuen Infektionsquellen.

Die Blauzungenkrankheit bringt als anzeigepflichtige Tierkrankheit gesetzlich festgelegte Restriktionen beim Verbringen von Tieren. Um einen Virusnachweis werden Restriktionszonen festgelegt (150 km Radius), aus denen heraus Tiere nur unter bestimmten Voraussetzungen (Diagnostik, Impfungen) verbracht werden dürfen.

Wie entwickelt sich das Blauzungenvirus im Körper?

Wir kennen heute 26 verschiedene Typen des Blauzungenvirus. Sechs davon kommen in Europa vor. Nach der Infektion vermehrt sich das Virus zuerst in den Lymphknoten der Einstichregion. Nach der Verbreitung über die Blutbahn vermehrt es sich schließlich in kleineren Blutgefäßen weiter. Diese Gefäße werden dadurch nicht nur geschädigt, sie versorgen auch das umliegende Gewebe nicht mehr mit genügend Sauerstoff.

Tiere, die eine Infektion mit dem Blauzungenvirus überstanden haben, sind über viele Jahre resistent. Aber nur gegen den Virustypen, mit dem sie sich angesteckt haben. Infektionen mit anderen Typen sind weiter möglich.

Wie schütze ich die Tiere gegen Mückenstiche?

Es gibt keine sicheren Schutzmaßnahmen gegen Mückenbefall, da die Insekten zu zahlreich sind und sich über die Luft verbreiten. Sie können versuchen, die Rinder im Stall zu isolieren, feuchte Weiden und stehende Wasserflächen zu meiden oder Insektizide einzusetzen. Damit senken Sie jedoch nur die Chance auf Übertragung. Allein die Impfung schließt den Ausbruch der Krankheit zuverlässig aus. Um das Virus über die Landesgrenzen hinweg auszurotten, ist eine gleichbleibend hohe Impfrate in allen Zuchtbetrieben erforderlich.

Woran erkenne ich eine Blauzungeninfektion?

Rinder zeigen in der Regel weniger starke Symptome als Schafe. In manchen Fällen sind gar keine Anzeichen zu beobachten. Nasen- und Augenausfluss, starker Speichelfluss und Hautschäden an Zitzen und Hufen sind frühe Merkmale einer Blauzungenkrankheit. Auch die Zunge schwillt an und ist bläulich gefärbt. Außerdem sinkt die Milchleistung. Fehlgeburten und lebensschwache Kälber können infolge einer Infektion der Mutterkuh nachhaltig wirtschaftlichen Schaden anrichten.

Wie lässt sich die Infektion feststellen?

Die oberflächliche Beobachtung gibt im besten Fall Hinweise. Damit Sie ganz sicher sein können, ist eine Laboruntersuchung erforderlich.

Wie kann ich Tiere mit Blauzungenkrankheit behandeln?

Leider gibt es keine wirksamen Therapien. Wenn Sie mögliche Anzeichen der Blauzungenkrankheit beobachten, rufen Sie sofort Ihren Hoftierarzt an.

Kann ich meine Tiere gegen Blauzungenkrankheit schützen?

Es ist wichtig, die ganze Herde zu schützen, bevor sich einzelne Tiere mit dem Blauzungenvirus infizieren. Nur so lässt sich eine mögliche Ausbreitung eindämmen. Eine Impfung sollte vor Beginn des Risikozeitraums durchgeführt werden. Dann sind die Mücken noch nicht aktiv. In Regionen mit erhöhtem Infektionsrisiko sollten Sie so viele Tiere wie möglich impfen. Holen Sie hierzu die Genehmigung einer zuständigen Behörde ein und sprechen Sie mit Ihrem Hoftierarzt.

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