Parasiten

Wenn der Wurm drin ist

Bei der Haltung von Weiderindern kosten Parasiten viel Geld. Und die Chance auf Befall auf der Weide ist groß. Am häufigsten kommen Würmer vor, die den Magen-Darm-Trakt oder die Lunge befallen. Schutzmaßnahmen sind daher besonders wichtig.

Das feuchtwarme Wetter der letzten Jahre führte zu deutlich mehr Infektionen mit Magen-Darm- und Lungenwürmern. Besonders bei jungen Tieren, die den ersten Sommer auf der Weide verbringen, ist Parasitenbefall hochgefährlich: Er verursacht möglicherweise bleibende Entwicklungsstörungen. Achten Sie auf umfassende Weidehygiene und eine strategische Parasitenbekämpfung, um die oft erheblichen wirtschaftlichen Schäden einzugrenzen.

Von welchen Arten von Parasiten sind meine Weiderinder bedroht?

Es gibt zwei Hauptgruppen: Ektoparasiten, die sich auf der Oberfläche des Wirts ernähren, wie Stechfliegen oder Zecken. Ihr Biss oder Stich kann Erreger übertragen und Krankheiten auslösen. Darunter schwerwiegende Infekte wie das Blauzungenvirus oder das Schmallenberg-Virus. Auch Borrelien werden durch Ektoparasiten übertragen.

Endoparasiten sind die andere Gruppe. Sie ernähren sich im Wirtskörper. Ihre wichtigsten Vertreter sind:

  • Magen-/Darmwürmer schädigen die Schleimhäute im Darm. Infizierte Rinder können ihr Futter dann nicht mehr genügend verwerten. Je nach Menge der Würmer und Status des Immunsystems setzt ein teilweise starker Gewichtsverlust und Durchfälle ein. Leistungseinbrüche sind die Folge. Am häufigsten ist dabei der …
  • … braune Magenwurm: Seine Larven setzen sich an Grünpflanzen fest. Dort werden sie von Weidetieren gefressen. Die Tiere erkranken meist Mitte bis Ende Juli an Durchfällen und scheiden neue Wurmeier in Massen aus. Nach dem Überwintern im Kuhfladen auf der Weide beginnt der Kreislauf im nächsten Jahr von neuem.
  • Lungenwurmlarven können eine Lungenentzündung auslösen. Weil ihr Immunsystem noch nicht voll ausgebildet oder schon geschwächt ist, sind vor allem Jungtiere beim ersten Weidegang und ältere Rinder gefährdet. Werden sie im Herbst beim Aufstallen nicht behandelt, verbreiten die infizierten Rinder im Frühjahr weitere Wurmlarven.
  • Leberegel wandern im Wirtskörper vom Darm bis in Leber und Gallengänge. Dadurch verursachen sie Einbrüche in der Milch- und Mastleistung oder auch Störungen der Fruchtbarkeit. Entscheidend für den Befall ist der Zugang der Weiderinder zu Feuchtgebieten, dem natürlichen Lebensraum des Leberegels.

Die wichtigsten Parasiten außerhalb des Wirtskörpers:

  • Weidestechfliegen
  • Mücken
  • Zecken
  • Läuse
  • Milben

Wie kann ich Parasiten bekämpfen?

Lassen Sie regelmäßig Kotproben, Blutproben und Tankmilchproben untersuchen. Durch gute Diagnostik entdecken Sie den Befall frühzeitig und können Gegenmaßnahmen einleiten. Wichtig: Lassen Sie immer mehrere Tiere des Bestandes untersuchen.

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Untersuchung auf Parasitenbefall?

Parasit Zeitraum Probe
Würmer des Magen-Darm-Traktes April bis Dezember Kotproben
Lungenwürmer Juni bis Oktober Blut- oder Kotproben
Leberegel ganzjährig Milchproben
Oktober bis Dezember Kotproben

Wie kann ich die Parasitenbekämpfung strategisch und mit Langzeit-Perspektive planen?

1. Zum einen durch vorbeugendes Weidemanagement:

  • Tiere in der ersten Weidesaison nicht mit älteren Tieren gemeinsam weiden lassen
  • Tiere möglichst spät auf die Weide bringen, die dann trockener ist
  • Kälber erst nach dem ersten Schnitt austreiben
  • keine frische Gülle auf die Weide ausbringen
  • Weiden trockenlegen
  • für saubere und trockene Tränkeplätze sorgen
  • Eine Vornutzung der Weideflächen zur Silage- und Heugewinnung senkt die Parasitendichte.

2. Zum anderen durch den Einsatz von Präparaten gegen Parasiten:

  • Wichtig: Behandeln Sie Kälber und Jungrinder beim ersten Weidegang mit langwirkenden Mitteln.
  • Ältere Tiere sollten Sie beim Austrieb ebenso behandeln, wenn diese im Herbst nicht oder ungenügend behandelt wurden.
  • Beachten Sie unbedingt das Gewicht der Tiere und dosieren Sie nicht zu gering.
  • Nehmen Sie bei Lungenwürmern eine zusätzliche Mittsommerbehandlung im August vor.
  • Besonders wichtig: Nehmen Sie Aufstallungsbehandlungen im Herbst vor, damit auch Parasiten im Larvenstadium erreicht werden.

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